Basics – Vorbereitung & Planung

Der erste Schritt zum erfolgreichen Grow beginnt nicht mit dem Samen, sondern mit der Planung.
Viele Anfänger unterschätzen, wie wichtig die Vorbereitung ist – und verlieren am Ende Zeit, Nerven und Geld. Mit der richtigen Planung stellst du sicher, dass deine Pflanzen die besten Bedingungen haben und du später eine ertragreiche Ernte einfährst.


Indoor vs. Outdoor

  • Indoor: volle Kontrolle über Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit. Ideal, wenn du unabhängig von Jahreszeiten arbeiten willst.
  • Outdoor: weniger Technik nötig, dafür abhängig vom Wetter und Standort. Nur in Ländern möglich, wo es legal ist.

Unser Tipp: Anfänger starten meist einfacher Indoor, weil Fehler leichter korrigierbar sind.


Der richtige Platz

  • Indoor: Growzelt, Schrank oder eigener Raum. Wichtig ist, dass du Licht, Luft und Temperatur im Griff hast.
  • Outdoor: sonniger, geschützter Platz, nicht zu nass, nicht zu schattig.

Grundausstattung (Indoor)

  • Growzelt oder Schrank
  • Lichtsystem (LED oder NDL)
  • Lüfter + Aktivkohlefilter (gegen Geruch, Frischluftzufuhr)
  • Zeitschaltuhr (für Beleuchtung)
  • Hygrometer/Thermometer (für Klimaüberwachung)
  • pH-Tester (sehr wichtig: Erde 6.0–6.5, Hydro 5.5–6.0)
  • Töpfe, Erde, Dünger

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Rechtlicher Hinweis

Der Anbau von Cannabis ist nur dort erlaubt, wo es gesetzlich gestattet ist. Informiere dich unbedingt über die Gesetze in deinem Land, bevor du startest.


Fazit

Wer gut plant, erntet besser. Mach dir vorher klar: Wo growst du, welche Ausstattung brauchst du, und wie viel Zeit kannst du investieren? Mit der richtigen Vorbereitung legst du den Grundstein für einen erfolgreichen Grow.

Die richtige Genetik & Samen

Die Wahl des richtigen Samens ist einer der wichtigsten Schritte beim Growen. Denn egal, wie gut deine Technik oder dein Equipment ist – ohne eine passende Genetik wirst du nie das volle Potenzial ausschöpfen.


Feminisiert, Regular oder Autoflower?

  • Feminisiert: Diese Samen sind so gezüchtet, dass fast ausschließlich weibliche Pflanzen entstehen. Weibliche Pflanzen tragen die begehrten Blüten – deswegen sind feminisierte Samen perfekt für Anfänger und alle, die keinen Platz für „Blindgänger“ verschwenden wollen.
  • Regular: Klassische Samen, die sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen hervorbringen. Sie eignen sich eher für erfahrene Grower oder Züchter, die mit Genetik arbeiten möchten. Für den normalen Heimanbau sind sie oft unnötig kompliziert.
  • Autoflower: Diese Sorten beginnen unabhängig von der Lichtsteuerung nach einer bestimmten Zeit mit der Blüte. Das macht sie besonders unkompliziert – perfekt für schnelle Ernten und für Einsteiger, die wenig Aufwand möchten. Der Nachteil: Autoflower-Sorten bleiben oft kleiner und bringen im Schnitt weniger Ertrag als feminisierte Klassiker.

Auswahlkriterien

Die Genetik bestimmt nicht nur, wie deine Pflanze wächst, sondern auch, welche Wirkung du später erwarten kannst. Achte deshalb auf folgende Punkte:

  • Wirkung: Soll es eher entspannend, kreativ, medizinisch oder euphorisch sein?
  • Blütezeit: Kurze Blütezeiten (z. B. 7–8 Wochen) sind für ungeduldige Grower ideal. Längere Blütezeiten bringen oft komplexere Aromen.
  • Ertrag: Manche Sorten sind echte „Massenproduzenten“, andere punkten eher durch Qualität und besondere Effekte.
  • Medizinischer Nutzen: Viele Strains sind gezielt für Schmerzlinderung, Schlafprobleme oder Stress gezüchtet.
  • Indica, Sativa oder Hybrid: Indicas bleiben kompakter und wirken meist körperbetonter, Sativas wachsen höher und liefern eher energetische Highs. Hybride kombinieren beide Welten.

Wo kaufen?

Nicht jeder Anbieter hält, was er verspricht. Deshalb vergleichen wir bei cansam.de nur seriöse und bekannte Samenbanken – wie Royal Queen Seeds, Barney’s Farm oder Dutch Passion.
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Erde & Nährboden – das Fundament für gesunde Pflanzen

Die Wahl der richtigen Erde ist einer der entscheidenden Faktoren beim Growen von Cannabis. Viele Anfänger unterschätzen diesen Punkt und greifen einfach zum erstbesten Sack Blumenerde aus dem Baumarkt. Doch Cannabispflanzen stellen besondere Ansprüche an ihren Nährboden.

Eine gute Erde sollte locker und luftig sein, damit die Wurzeln genügend Sauerstoff bekommen. Gleichzeitig muss sie nährstoffreich sein, um den Pflanzen in den ersten Wochen alles zu geben, was sie brauchen. Sehr wichtig ist außerdem eine gute Drainage: Überschüssiges Wasser muss ablaufen können, damit sich keine Staunässe bildet. Staunässe führt fast immer zu Wurzelfäule – einer der häufigsten Fehler beim Indoor-Grow.

Vorgedüngt oder neutral?

Es gibt zwei Arten von Erde:

  • Vorgedüngte Erde enthält bereits ausreichend Nährstoffe für die ersten Wochen. Sie eignet sich vor allem für Anfänger, weil man sich in der Startphase kaum Gedanken über Dünger machen muss.
  • Neutrale Erde ist dagegen ungedüngt. Hier hat man volle Kontrolle, muss aber von Anfang an Nährstoffe zuführen. Diese Variante ist eher für erfahrene Grower geeignet.

Alternativen zur Erde

Neben klassischer Erde gibt es auch Kokos-Substrate oder Hydrokulturen. Kokos bietet eine lockere Struktur und ermöglicht schnelles Wachstum, erfordert aber ein gutes Düngerschema. Hydro-Systeme sind besonders ertragreich, verlangen aber viel Know-how und ständige Kontrolle.

Der pH-Wert – unsichtbar, aber entscheidend

Egal welches Substrat man verwendet, der pH-Wert ist der Schlüssel. In Erde liegt der ideale Wert zwischen 6,0 und 6,5. Ist er zu hoch oder zu niedrig, können die Pflanzen wichtige Nährstoffe nicht aufnehmen, selbst wenn sie vorhanden sind. Deshalb gehört ein pH-Messgerät zur Grundausstattung jedes Growers.

Fazit

Eine gute Erde ist das Fundament für gesunde Pflanzen und reichhaltige Ernten. Wer von Anfang an auf Qualität achtet und den pH-Wert im Blick behält, erspart sich viele Probleme im späteren Verlauf des Grows.

Wasser, pH-Wert & Düngung – die Balance halten

Wasser ist die Lebensgrundlage jeder Pflanze. Doch beim Cannabis-Grow gilt: zu viel ist genauso schädlich wie zu wenig. Viele Anfänger machen den Fehler, ihre Pflanzen zu „ertränken“ oder in viel zu kurzen Abständen kleine Mengen zu gießen. Das Ergebnis: Die Wurzeln ersticken, Schimmel bildet sich im Substrat, und die Pflanze stagniert im Wachstum.

Wie oft und wie viel gießen?

Die richtige Wassermenge hängt von mehreren Faktoren ab: Topfgröße, Substrat, Alter der Pflanze und Temperatur. Als Faustregel gilt: Gieße erst, wenn die obersten 2–3 Zentimeter der Erde trocken sind. Eine bewährte Methode ist, den Topf anzuheben – fühlt er sich leicht an, ist es Zeit zum Gießen. Lieber seltener, aber dafür gründlich wässern, bis etwas Wasser aus den Ablauflöchern läuft.

Die Qualität des Wassers

Nicht nur die Menge, auch die Qualität des Wassers spielt eine große Rolle. Leitungswasser ist in vielen Regionen relativ hart und enthält zu viele Mineralien. Das kann langfristig zu Ablagerungen und einem gestörten Nährstoffhaushalt führen. Deshalb messen viele Grower nicht nur den pH-Wert, sondern auch die EC-Werte (elektrische Leitfähigkeit), um den Salzgehalt im Auge zu behalten. Gefiltertes oder abgestandenes Wasser ist oft besser geeignet.

pH-Wert – der unsichtbare Schlüssel

Der pH-Wert entscheidet darüber, ob eine Pflanze die Nährstoffe überhaupt aufnehmen kann. Selbst wenn genügend Dünger vorhanden ist, kann ein falscher pH-Wert die Nährstoffaufnahme blockieren – man spricht von „Nährstoffsperre“.

  • In Erde liegt der ideale pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5.
  • In Hydro- oder Kokossystemen etwas niedriger: 5,5–6,0.

Ein einfaches Messgerät oder pH-Teststreifen gehören deshalb zur Grundausstattung. Falls das Wasser zu sauer oder zu basisch ist, können pH-Minus oder pH-Plus Lösungen angepasst werden.

Nährstoffe & Düngung

Cannabis hat in jeder Wachstumsphase unterschiedliche Bedürfnisse:

  • In der Wachstumsphase liegt der Fokus auf Stickstoff (N), der für kräftiges Blattwachstum sorgt.
  • In der Blütephase benötigt die Pflanze weniger Stickstoff, dafür mehr Phosphor (P) und Kalium (K) für die Blütenbildung.

Viele Grower nutzen fertige Dünge-Sets, die genau auf diese Phasen abgestimmt sind. Wichtig ist, die Dosierungsempfehlungen nicht blind zu übernehmen. Jede Pflanze reagiert anders, und eine Überdüngung ist schnell passiert. Erste Anzeichen sind gelblich-braune Blattspitzen – ein klassisches Symptom für zu viel Dünger.

Weniger ist oft mehr

Ein häufiger Anfängerfehler ist die Überversorgung. Wer ständig nach dem Motto „viel hilft viel“ gießt und düngt, riskiert mehr Schaden als Nutzen. Besser ist es, die Pflanze genau zu beobachten und die Nährstoffgaben langsam zu steigern. So findet man das richtige Maß.


Fazit

Die richtige Bewässerung ist eine Kunst für sich. Es geht nicht nur darum, Wasser in die Erde zu kippen, sondern ein Gleichgewicht zwischen Feuchtigkeit, pH-Wert und Nährstoffversorgung zu finden. Wer diese drei Faktoren versteht und kontrolliert, legt den Grundstein für ein kräftiges Wachstum und eine erfolgreiche Blüte.

Licht – der Motor des Wachstums

Ohne Licht gibt es kein Leben – und beim Indoor-Grow ist Licht der entscheidende Motor für Wachstum und Blüte. Während Outdoor-Grower sich auf die Sonne verlassen, müssen Indoor-Gärtner künstliche Lichtquellen schaffen, die das natürliche Sonnenlicht möglichst genau nachahmen. Dabei geht es nicht nur um Helligkeit, sondern auch um die richtige Intensität, das passende Farbspektrum und den korrekten Rhythmus.

Das richtige Lichtspektrum

Cannabis benötigt in den verschiedenen Lebensphasen unterschiedliches Licht:

  • In der Wachstumsphase bevorzugen die Pflanzen eher bläuliches Licht (ähnlich einem sonnigen Frühlingstag). Dieses fördert die Bildung kräftiger Blätter und stabiler Stängel.
  • In der Blütephase brauchen die Pflanzen mehr rötliches Licht (wie im Spätsommer). Das regt die Blütenbildung an und steigert den Ertrag.

Moderne LED-Lampen können ihr Spektrum gezielt anpassen und liefern deshalb optimale Ergebnisse.

LED, NDL oder Leuchtstoffröhren?

  • LED-Lampen haben in den letzten Jahren den Markt revolutioniert. Sie sind energieeffizient, langlebig und erzeugen wenig Wärme – ideal für kleine Growräume. Außerdem bieten viele Modelle ein Vollspektrum, das alle Phasen abdeckt.
  • Natriumdampflampen (NDL) gelten als Klassiker. Sie liefern sehr intensive Beleuchtung, verursachen aber viel Hitze. Das erfordert eine starke Abluft und erhöht die Stromkosten.
  • Leuchtstoffröhren werden meist nur in der Anzuchtphase genutzt, da sie zwar sanftes, aber nicht intensives Licht liefern.

Lichtzyklen – der Taktgeber des Grows

Indoor bestimmt der Grower den Tagesablauf seiner Pflanzen selbst. In der Wachstumsphase gilt der Standardrhythmus von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit. Damit wachsen die Pflanzen stetig weiter.
Um die Blüte einzuleiten, wird der Rhythmus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umgestellt. Diese Veränderung signalisiert der Pflanze, dass der „Herbst“ gekommen ist, und sie beginnt mit der Blütenbildung.

Autoflower-Sorten bilden hier die Ausnahme: Sie blühen unabhängig von der Lichtdauer nach einigen Wochen automatisch.

Abstand & Intensität

Zu starkes Licht kann die Blätter verbrennen, zu schwaches Licht sorgt für schmächtige Pflanzen. Jede Lampe hat einen empfohlenen Abstand zur Pflanze, der unbedingt beachtet werden sollte. Ein gutes Hilfsmittel ist der Handrücken-Test: Hält man die Hand in Pflanzenhöhe und es wird unangenehm heiß, hängt die Lampe zu tief.

Outdoor: Die Sonne als bester Freund

Wer draußen growt, hat es einfacher – zumindest, was die Lichtquelle betrifft. Ein sonniger Platz mit Südausrichtung ist ideal. Pflanzen, die täglich mehrere Stunden direkte Sonne bekommen, entwickeln kräftige Blüten und erzielen deutlich höhere Erträge als solche im Halbschatten.


Fazit

Licht ist die Grundlage jedes erfolgreichen Grows. Indoor-Grower müssen sich intensiv mit der Wahl der richtigen Lampe, dem Lichtspektrum und den Lichtzyklen beschäftigen. Wer den Pflanzen die richtige „Sonne“ schenkt, wird mit gesundem Wachstum und reichhaltigen Blüten belohnt. Outdoor übernimmt die Natur diesen Job – vorausgesetzt, der Standort ist optimal gewählt.

Luft, Wind & Klima – das richtige Umfeld schaffen

Frische Luft ist für Pflanzen genauso wichtig wie Wasser und Licht. Während wir Menschen Sauerstoff zum Atmen brauchen, benötigen Cannabispflanzen in erster Linie Kohlendioxid (CO₂) für ihre Photosynthese. Nur wenn die Luft regelmäßig ausgetauscht wird und ein gesundes Klima herrscht, können sie ihr volles Potenzial entfalten.

Warum Luftzirkulation so wichtig ist

In geschlossenen Growräumen verbrauchen die Pflanzen das CO₂ schnell, und ohne Nachschub stagniert das Wachstum. Außerdem steigt die Luftfeuchtigkeit durch die Verdunstung der Blätter an. Bleibt die Luft stehen, entsteht ein feuchtes, warmes Klima – ideal für Schimmel und Schädlinge.

Ein aktiver Luftaustausch sorgt nicht nur für Nachschub an CO₂, sondern stabilisiert auch Temperatur und Feuchtigkeit.

Abluftsysteme & Ventilation

Das Herzstück eines Indoor-Grows ist die Abluftanlage. Ein starker Ventilator saugt verbrauchte Luft aus der Growbox ab, während gleichzeitig frische Luft nachströmt. Meist ist ein Aktivkohlefilter vorgeschaltet, der die typischen Gerüche neutralisiert – ein Muss, wenn man diskret bleiben möchte.

Zusätzlich kommen Umluftventilatoren zum Einsatz. Sie bewegen die Luft im Raum, simulieren leichten Wind und sorgen dafür, dass die Pflanzen stabile Stängel entwickeln. Ohne diesen „künstlichen Wind“ wachsen die Pflanzen schwach und kippen leicht um.

Temperatur & Luftfeuchtigkeit – die idealen Werte

Cannabis liebt ein mildes, stabiles Klima. Die optimale Temperatur liegt zwischen 20 und 28 °C. Kurzfristige Schwankungen nach oben oder unten werden toleriert, doch extreme Hitze oder Kälte schwächen die Pflanze.

Die Luftfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle und sollte je nach Phase angepasst werden:

  • Wachstumsphase: 50–70 % Luftfeuchtigkeit – junge Pflanzen verdunsten viel Wasser und profitieren von einer höheren Feuchte.
  • Blütephase: 40–50 % Luftfeuchtigkeit – hier ist es wichtig, die Buds vor Schimmel zu schützen, da sie sehr dicht werden.

Ein Hygrometer ist Pflicht, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit stets im Blick zu haben.

Outdoor-Grows – Wind als natürlicher Helfer

Wer draußen growt, profitiert automatisch von Wind und Wetter. Doch auch hier gibt es Gefahren: Starke Stürme können Äste abbrechen, Dauerregen fördert Schimmel. Ein geschützter, sonniger Standort mit guter Luftzirkulation ist daher die beste Wahl.


Fazit

Ein gesundes Klima ist die unsichtbare Basis jeder erfolgreichen Zucht. Ohne frische Luft und stabile Werte können auch die besten Samen, Lampen und Dünger ihr Potenzial nicht entfalten. Wer Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrolliert und für Bewegung sorgt, schafft perfekte Bedingungen – Indoor wie Outdoor.

Pflanzenpflege & Training – mehr Ertrag durch richtige Technik

Cannabis wächst von Natur aus wie ein Weihnachtsbaum: Ein dominanter Haupttrieb, umgeben von seitlichen Ästen. Diese Form ist zwar typisch, aber nicht unbedingt optimal, wenn man das volle Potenzial ausschöpfen möchte. Mit gezielter Pflege und Trainingstechniken können Grower das Wachstum der Pflanze beeinflussen, die Lichtausbeute verbessern und letztlich höhere Erträge erzielen.

Beobachtung – die wichtigste Routine

Bevor man an Training denkt, gilt es, die Pflanzen täglich zu beobachten. Schon kleine Veränderungen an den Blättern oder am Wuchs können Hinweise auf Nährstoffmängel, Krankheiten oder Schädlinge geben. Ein wachsames Auge ist die Grundlage jeder erfolgreichen Pflege.

Low Stress Training (LST)

Eine der beliebtesten Methoden ist das Low Stress Training. Dabei werden die Äste vorsichtig heruntergebogen und fixiert, sodass mehr Licht auf die unteren Triebe fällt. Die Pflanze bleibt insgesamt niedriger, bildet aber deutlich mehr gleichmäßig entwickelte Blüten. LST ist besonders bei Indoor-Grows praktisch, da die Höhe des Raumes begrenzt ist.

High Stress Training (HST)

Mutigere Grower nutzen das sogenannte High Stress Training, bei dem Triebe gezielt gekappt oder eingekerbt werden. Die Pflanze reagiert darauf mit verstärktem Wachstum und mehr Verzweigungen. Diese Methode erfordert Erfahrung, da Fehler das Wachstum stark bremsen können.

Entlaubung – Licht ins Dunkel bringen

Große Fächerblätter blockieren oft das Licht für tiefer liegende Blütenstände. Ein gezieltes Entfernen dieser Blätter sorgt dafür, dass alle Pflanzenteile genügend Licht abbekommen. Gleichzeitig verbessert sich die Luftzirkulation, was Schimmel vorbeugt. Wichtig ist, nicht zu viele Blätter auf einmal zu entfernen, da sie weiterhin Energie liefern.

SCROG – Screen of Green

Eine fortgeschrittene Technik ist SCROG („Screen of Green“). Dabei wird ein Netz über den Pflanzen gespannt, durch das die Triebe hindurchwachsen. Mit etwas Geduld werden die Triebe gleichmäßig verteilt, sodass eine breite, flache Pflanzendecke entsteht. Jeder Trieb bekommt gleich viel Licht, was die Erträge enorm steigern kann.

Kontrolle von Höhe & Struktur

Ohne Training wachsen manche Sorten extrem hoch, während andere buschig bleiben. Durch rechtzeitiges Eingreifen können Grower die Höhe kontrollieren und die Pflanze an ihre Umgebung anpassen – sei es ein kleines Zelt oder ein geräumiger Kellerraum.


Fazit

Die richtige Pflege und gezieltes Training machen den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen und einer herausragenden Ernte. Ob sanftes LST, präzises Entlauben oder das anspruchsvolle SCROG – wer seine Pflanzen führt, statt sie einfach wachsen zu lassen, wird mit dichteren Blüten, höherem Ertrag und gesünderem Wachstum belohnt.

Schädlinge & Krankheiten – erkennen, vorbeugen und bekämpfen

So gesund und robust Cannabispflanzen auch wirken – sie sind anfällig für eine Vielzahl von Schädlingen und Krankheiten. Wer nicht regelmäßig kontrolliert, riskiert, dass wochenlange Arbeit in kürzester Zeit zunichte gemacht wird. Der Schlüssel zu gesunden Pflanzen lautet deshalb: Vorbeugung, schnelle Erkennung und gezielte Bekämpfung.


Die größten Feinde im Grow

Spinnmilben

Winzige, fast unsichtbare Spinnentiere, die sich auf den Blattunterseiten ansiedeln. Typisches Anzeichen sind kleine helle Punkte auf den Blättern und feine Gespinste. Unbehandelt vermehren sich Spinnmilben explosionsartig.

Vorbeugung: Stabile Luftfeuchtigkeit (sie mögen es trocken) und regelmäßige Kontrolle der Blattunterseiten.
Bekämpfung: Raubmilben einsetzen oder die Pflanze mit Neemöl behandeln.


Trauermücken

Kleine, schwarze Fliegen, die ihre Eier in die Erde legen. Die Larven fressen an den Wurzeln und schwächen die Pflanzen nachhaltig.

Vorbeugung: Erde nicht dauerhaft nass halten und Gelbtafeln aufstellen.
Bekämpfung: Nematoden oder Bacillus thuringiensis (BTI) einsetzen – biologische Methoden, die die Larven abtöten.


Schimmel & Botrytis

Besonders in der Blütephase ein gefürchteter Feind. Schimmel befällt oft die dichten Buds, wo es warm und feucht ist. Von außen sieht man oft nur eine verfärbte Stelle, innen ist die Blüte jedoch komplett zerstört.

Vorbeugung: Luftfeuchtigkeit senken (40–50 % in der Blüte), gute Luftzirkulation.
Bekämpfung: Befallene Stellen sofort entfernen und entsorgen – Schimmel breitet sich rasant aus.


Krankheiten & Mängel

Neben Schädlingen können auch Pilzkrankheiten (z. B. Mehltau) oder Nährstoffmängel auftreten. Gelbe Blätter, braune Flecken oder verdrehte Triebe sind Warnsignale. Oft steckt ein Ungleichgewicht im pH-Wert oder in der Düngung dahinter.


Sauberkeit & Hygiene – die beste Vorbeugung

Viele Probleme entstehen, weil Grower nicht sauber arbeiten. Erde, Wasser und Geräte sollten regelmäßig überprüft und sauber gehalten werden. Alte Pflanzenreste gehören nicht in die Growbox. Schon ein verschleppter Schädling von einer Zimmerpflanze kann das gesamte Setup infizieren.


Fazit

Schädlinge und Krankheiten sind der Albtraum jedes Growers, aber kein Grund zur Panik. Wer regelmäßig kontrolliert, für ein stabiles Klima sorgt und auf Hygiene achtet, kann die meisten Probleme schon im Keim ersticken. Tritt doch einmal ein Befall auf, helfen biologische Mittel wie Neemöl, Nützlinge oder spezielle Präparate – ohne gleich zur Chemiekeule greifen zu müssen.

Blütephase & Reife – der Weg zur Ernte

Die Blütephase ist für viele Grower der spannendste Moment: Jetzt zeigen die Pflanzen, wofür man sie wochenlang gepflegt hat. Doch dieser Abschnitt ist auch der sensibelste – kleinste Fehler können den Ertrag oder die Qualität stark beeinträchtigen.

Der Beginn der Blüte

Bei photoperiodischen Sorten beginnt die Blüte, wenn der Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umgestellt wird. Die Pflanze „denkt“, dass der Herbst naht, und investiert ihre Energie in die Bildung von Blüten. Bei Autoflower-Sorten setzt die Blüte automatisch nach etwa 3–5 Wochen ein, unabhängig von der Beleuchtung.

In den ersten Wochen der Blüte strecken sich die Pflanzen oft noch einmal kräftig – dieses „Stretching“ kann die Höhe verdoppeln. Grower sollten deshalb rechtzeitig für genug Platz sorgen oder die Pflanzen mit Trainingstechniken zügeln.

Pflege in der Blütephase

Während die Pflanze vorher vor allem Stickstoff brauchte, verschiebt sich der Nährstoffbedarf jetzt deutlich: Phosphor und Kalium sind entscheidend für die Blütenbildung. Zu viel Stickstoff kann in dieser Phase sogar schaden und die Blütenentwicklung hemmen.

Auch das Klima muss angepasst werden:

  • Luftfeuchtigkeit: Senken auf 40–50 %, um Schimmel vorzubeugen.
  • Temperatur: Tagsüber 20–26 °C, nachts etwas kühler.
  • Luftzirkulation: Besonders wichtig, damit sich keine feuchten Stellen in den dichten Buds bilden.

Wann ist die Pflanze reif?

Den richtigen Erntezeitpunkt zu bestimmen, ist eine Kunst. Ein einfaches Indiz sind die Blütenhaare (Pistillen):

  • Weiß und aufrecht = Pflanze noch nicht reif.
  • Braun und eingerollt = Blüten reifen.

Noch genauer ist der Blick auf die Trichome (Harzkristalle) mit einer Lupe oder einem Mikroskop:

  • Klar = unreif.
  • Milchig = maximale Potenz.
  • Bernsteinfarben = beruhigendere Wirkung.

Viele Grower ernten, wenn die meisten Trichome milchig und ein Teil bernsteinfarben ist – das liefert ein ausgewogenes Ergebnis.


Fazit

Die Blütephase erfordert Geduld und Feingefühl. Wer Nährstoffe und Klima im Griff hat und den Reifegrad sorgfältig überprüft, wird am Ende mit dichten, aromatischen Blüten belohnt. Der richtige Erntezeitpunkt entscheidet über Potenz, Geschmack und Wirkung – deshalb ist genaues Hinsehen Pflicht.

Ernte, Trocknung & Lagerung – der krönende Abschluss

Nach Wochen voller Pflege ist der große Tag gekommen: die Ernte. Doch auch hier lauern Fehler. Wer hastig vorgeht oder ungeduldig trocknet, kann die Qualität massiv verschlechtern. Der richtige Umgang nach der Blüte ist entscheidend für Aroma, Potenz und Haltbarkeit.

Die Ernte

Mit einer scharfen, sauberen Schere werden die Pflanzen vorsichtig geschnitten. Manche Grower ernten die ganze Pflanze auf einmal, andere arbeiten triebweise. Wichtig: Sauberkeit! Klebrige Harze können sich schnell überall festsetzen – Einmalhandschuhe sind Pflicht.

Vor dem Trocknen müssen die Blüten vorbereitet werden:

  • Maniküre: Entfernen großer Blätter (Fan Leaves) und teilweise auch der kleineren Blätter zwischen den Buds (Sugar Leaves). Diese enthalten weniger Harz und können das Raucherlebnis harscher machen, wenn sie bleiben.

Das Trocknen

Die frisch geernteten Blüten kommen in einen dunklen Raum mit stabilen Bedingungen:

  • Temperatur: 18–20 °C
  • Luftfeuchtigkeit: ca. 50 %
  • Dauer: 10–14 Tage

Die Buds werden kopfüber aufgehängt oder auf Trockennetzen ausgebreitet. Ein zu schnelles Trocknen (z. B. bei hoher Hitze) macht das Endprodukt kratzig und reduziert das Aroma. Zu langsames Trocknen führt dagegen zu Schimmel.

Curing – die geheime Reifung

Nach der Trocknung beginnt das sogenannte Curing: Die Blüten werden in luftdichte Gläser gefüllt. In den ersten zwei Wochen sollten die Gläser täglich für einige Minuten geöffnet werden („Burping“), damit Feuchtigkeit entweicht. Dieser Prozess kann mehrere Wochen dauern – je länger das Curing, desto runder wird das Aroma.

Lagerung

Richtig getrocknete und gecurete Blüten halten sich monatelang frisch. Sie sollten dunkel, kühl und luftdicht gelagert werden. Ideal sind Einmachgläser oder spezielle luftdichte Behälter. Plastikbeutel sind ungeeignet, da sie Feuchtigkeit durchlassen und das Aroma verfälschen können.


Fazit

Die Ernte ist der Höhepunkt des Grow-Prozesses – und doch nur der Anfang des finalen Schritts. Erst durch korrektes Trocknen, sorgfältiges Curing und eine passende Lagerung entfalten die Blüten ihr volles Potenzial. Wer hier Geduld beweist, wird mit bestem Aroma, hoher Potenz und langer Haltbarkeit belohnt.

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